Keramik

Margarites

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Der gröβte Teil der lokal hergestellten Ware wurde auf Lasttieren nach Rethymnon und in abgelegene Dörfer, ja sogar bis ins Messara-Tal gebracht, da der Gewinn dort höher war.

Die fahrenden Töpfer konnten überall in Kreta angetroffen werden, besonders aber im Inselinnern und im Westen. Manchmal aber arbeiteten sie am gleichen Ort wie ihre Kollegen aus Thrapsano.

Trotz der Konkurrenz aus Thrapsano wurden nie ernsthafte Zwistigkeiten verzeichnet, wenigstens werden in unseren Quellen keine erwähnt.

Die Töpfer in Margarites standen ihren Kollegen in nichts nach. In ihrer Bestrebung, ihre Kunden zufrieden zu stellen, kopierten sie Gegenstände oder erfanden sogar neue Formen für ihre Gefäβe. Die Gefäβe aus Margarites unterschieden sich leicht von denen aus anderen Werkstätten. Das beruhte darauf, dass tonhaltige Farben in braun-roter Schattierung benutzt wurden. Die Rundungen der Gefäβe wurden mit geometrischen Zeichnungen oder abstrakten Mustern verziert.

Die traditionelle Produktion ging in den 60er Jahren zurück. Die fahrenden Töpfer verschwanden, einige Töpfer fertigten weiterhin einfache Haushaltgefäβe an. Die Händler fuhren nun mit ihren Autos in die abgelegenen Gegenden. Nach 1980 nahm die Nachfrage nach touristischen Produkten wieder zu, was einige junge Töpfer dazu motivierte, Kopien von altherkömmlichen und europäischen Gegenständen herzustellen.

Töpfer lieβen sich erst viele Jahre nach der Gründung des Dorfes in Margarites nieder. Auf Grund ihrer drei Kirchen kann das Gründungsjahr leicht chronologisch festgelegt werden.


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