Keramik

Das 20. Jahrhundert, Die Befreiung Und Die Annexierung An Griechenland (1898 - 2006)

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Der erste Teil (1898-1960) dieser Periode war für die traditionelle Keramik eine Renaissance. Besonders der wirtschaftliche Aufschwung und der freie Handel erlaubten einen erhöhten Konsum. Pithos, Schüsseln, Krüge etc. wurden vermehrt bestellt, wobei die kleineren Gegenstände immer weniger gefragt waren und der Massenproduktion aus Glas, Aluminium oder anderen Metallen Platz machen mussten. Zu den Verzierungstechniken, die heute noch angewendet werden, gehören das Zahnrad, das Gravieren mittels feiner Kämme und die tonhaltigen Verzierungen bei Krügen.

Der zweite Teil (1960-2006) fing mit der Nachkriegszeit an. Jene Zeit war von groβen Wechseln gekennzeichnet. Vergessen wir nicht, dass Griechenlands Grenzen erst 1910 festgelegt wurden! Kreta, wie auch andere Randgebiete, erfuhren zum ersten Mal den modernen technischen Fortschritt. 1960 verschwanden die fahrenden Töpfer und mit ihnen die alljährlichen Touren in die abgelegenen Dörfer.

Die groβen Zentren wie Thrapsano und Margarites führten ihre Tradition bis 1980 weiter. Sie produzierten hauptsächlich Wasserkrüge, Schüsseln, Blumentöpfe, Pithos u.a. Nach 1980 begann die Massenproduktion von herkömmlichen und neuen Gegenständen, hauptsächlich für den Tourismus oder zu Dekorationszwecken. Der gröβte Teil wurde nach Westeuropa exportiert, wo besonders die Pithos sehr beliebt sind. Die technische Ausführung hat sich kaum verändert, wobei aber weder der Ton noch die Brenntechnik dieselben geblieben sind.


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