Keramik

Thrapsano

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Liegt in der Präfektur Heraklion, 25 Km nordöstlich von Heraklion. Das Dorf zählte 1.200 Einwohner, davon waren 26 Töpfer. 25% der Einwohner profitierten also von der Töpferei. Thrapsano (stammt vom Wort Thrapsala: Scherben von zerbrochenen Gefäβen, die in Hülle und Fülle in der Nähe von Brennöfen gefunden werden) ist das gröβte Töpferdorf Kretas. Das gilt nicht nur für die Einwohnerzahl sondern auch für die Produktivität.

Unsere Quelle berichtet, dass die Töpfer von Thrapsano die letzten 150 Jahre zum gröβten Teil im Sommer herumzogen, wobei im Dorf selber nur wenige Brennöfen von den meist älteren Töpfern zur Herstellung von kleinen Gefäβen benutzt wurden.

In Thrapsano gab es viel mehr Töpfer als in Margarites. Sie machten sich wegen ihrer Fertigkeiten einen Namen und gewannen die Bewunderung ihrer Kollegen auf ganz Kreta.

Die Thrapsanioten stellten alle damals üblichen Gefäβe her und zwar mit einer bewundernswerten Hingabe. Zugleich kopierten sie Gegenstände von anderen Gebieten.

Die Vendemmies und die Massenproduktion im Allgemeinen verschwanden Mitte der 60er Jahre. Anfangs der 80er Jahre aber gab es eine erhöhte Nachfrage nach touristischen und herkömmlichen Gefäβen, hauptsächlich zu dekorativen Zwecken. Das war Motivation genug für einige Töpfer, neue Brennöfen zu bauen und die Produktion erneut aufzunehmen.

Kleine Brennöfen aus der Renaissance wurden in und auβerhalb des Dorfes gefunden. Sie dienten zur Herstellung von glasierten Gegenständen.

Dass Brennöfen schon zu jener Zeit in Thrapsano existiert hatten bedeutet, dass wenigstens ein Teil der Töpfer permanente Werkstätten hatte. Das schlieβt jedoch nicht aus, dass die fahrenden Töpfer auch glasierte Gegenstände herstellten. Es wurde tatsächlich eine ähnliche Werkstatt in der Messara gefunden und es gibt Hinweise für weitere in verschiedenen Gebieten Kretas.


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