Messe

Die Glücksbringer

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Der Brauch, dass jemand eine Art von Amulett trägt, das ihn vor dem Bösen schützen sollte, ist weltweit verbreitet.

Dieser Glücksbringer, ob aus Metall oder aber aus Stoff, enthält verschiedene kleine Reliquien oder Segmente heiliger Gegenstände. Es kann aber einfach ein einzelner Gegenstand sein wie z.B. der „Konstantinato“ eine konvexe Münze aus dem Byzanz (11.-13. Jahrhundert) auf dem der Kaiser und die Jungfrau, die ihn krönt, abgebildet sind. Die Leute glaubten, dass der Abgebildete Kaiser Konstantinos war, dessen Frau ihm die Krone auflegte. Es war eben dieses Kaiserpaar, das das Byzanz gründete und sein Volk vor den Feinden beschützte.

DIE KAMMHÜLLEN

Die Frauen stellten aus Karton, farbigen Stoffen und Zierfäden hübsch verzierte Etuis für ihre Kämme und Haarbürsten her, die sie an der Wand aufhängten. Oft wurde ein kleiner Spiegel zur Dekoration aufgeklebt und ein aufgesticktes „Guten Morgen“ vervollständigte das kleine Kunstwerk.

DIE ERINNERUNGSFOTOS

Mit derselben Technik wurden auch Fotorahmen hergestellt, in die man Erinnerungsfotos klebte. Das Thema war meistens dasselbe: der Mann im Militär, ein neuvermähltes Paar, Paare im fortgeschrittenen Alter. Mit zusätzlicher Sorgfalt wurden die Bilderrahmen von im Krieg umgekommenen Menschen verziert. Kinderfotos waren nur selten zu sehen.

DIE NÄH-FERTIGKEIT BEIM VERZIEREN

Frauen mit besonderen Fähigkeiten nähten mit dünnen Fäden und sehr viel Geduld und Ausdauer Kokons, die eigens für diese Arbeit zugeschnitten wurden, auf ein groβes schwarzes oder grünes Samttuch. Mit farbigen Fäden wurden dann verschiedene Pflanzen angebracht, ob als Blumenstrauß, Blumentöpfe mit blühenden Blumen etc. Diese Bilder wurden meist gerahmt und im Wohnzimmer aufgehängt. Sie dienten ausschlieβlich der Verschönerung des Hauses. Sie ersetzten Gemälde, denn auf dem Land kannten die Leute keinen solchen Luxus.


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