Die herkömmliche kretische Gesellschaft, (einige traditionelle Gegenstände sind im Museum ausgestellt), fing ungefähr vor 1000 Jahren an sich zu verändern und die originellen Sitten und Bräuche aus dem Altertum abzulegen. In den ersten 250 Jahren, als Kreta vom Byzanz beeinflusst wurde, verschmolzen viele Bräuche mit der neuen Kultur und wurden mit dem für Griechenland eigenen Charakter geprägt.
1205 wurde dieses Volk, das bis anhin ein freisinnig feudalistisches System gekannt hatte, für die nächsten 700 Jahre vollständig unterdrückt. In dieser Zeit wurde den Kretern jedes Privileg entzogen, es gab keine Gerechtigkeit, Schulen, kirchliche Hierarchie, noch Handel auf dem Land-oder Meerweg.
Trotz der unaufhörlichen Aufstände gelang es den Kretern, eine freisinnige, klassenlose Gesellschaft zu gründen, in der alle die gleichen Rechte hatten. Ihr Hauptmerkmal war der Respekt gegenüber allen anderen, egal ob Mann oder Frau. Dieses gesellschaftliche Gebilde, obwohl es nach auβen eher den Anschein einer patriarchalischen Gesellschaft machte, wurde von einer lockeren Matriarchie beeinflusst, wie das auch auf vielen anderen Inseln in der Ägäis zu beobachten war.
Symbolische Ausstellung Zur Ehre Von Leroi-Gourhan
In einer Gesellschaft, in der die Tradition auf mündlicher Basis von Generation zu Generation überliefert wurde, ist es verständlich, dass es nicht viele Beweisstücke gibt für den geistigen Ausdruck. Aus diesem Grunde widmen wir mit einer Symbolik am Anfang der Ausstellung mit dem Thema „Die gesellschaftliche Organisation“ dem bekanntesten europäischen Anthropologen-Ethnologen, dem Franzosen Henri Leroi-Gourhan, drei Einheiten, die den Titel seiner drei grundlegenden Werke tragen:
Der Mensch und die Materie, die Geste und das Wort und Umwelt und Technik
. Diese Bücher fassen die Studien und Beobachtungen des Anthropologen zusammen und zeichnen den steten und wichtigen kulturellen Fortschritt der Menschen auf.
Wir haben Fotos aus unserem Archiv ausgewählt, die zu jedem der drei Themen passen.
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